Der Sittenstrolch (Farbe)

Der Sittenstrolch ist die 21. Folge von Ein Herz und eine Seele und gleichzeitig die letzte in Originalbesetzung. Sie wurde am 4. November 1974 im ARD-Fernsehen ausgestrahlt und ist eine Neuauflage der gleichnamigen Schwarzweißfolge. Als einzige Folge wurde sie nicht vom WDR, sondern vom SDR produziert. Die Folge galt jahrzehntelang als verschollen und feierte erst bei der Veröffentlichung der DVD-Box von 2009 Premiere. Am 30. Dezember 2011 wurde sie zum ersten Mal seit 1974 wieder im Fernsehen ausgestrahlt.

Darsteller:

Inhalt:

Während Else mit Ruth Suhrbier einkaufen war, soll sich im nahen Park ein Exhibitionist gezeigt haben. In der Küche reizt Alfred Ruth dazu, ihren Busen zu entblößen. Nachdem Else das verhindert hat und Alfred seine Ansichten über Evolution kundgetan hat, kommt ein Polizist und stellt Alfred zweideutige Fragen. So muss Alfred zugeben, dass er im Park uriniert hat und dabei zufällig von jemandem gesehen worden ist.

Video:

Referenzen:

  • In dieser Folge lernt man Frau Suhrbiers Nichte Ruth kennen.
  • Am 27. Oktober fand eine Landtagswahl in Bayern statt, bei der die SPD Verluste hinnehmen musste. Herbert Wehner war deren Bundesfraktionsvorsitzender.
  • Rita spricht an, wie Alfred in der Folge Selbstbedienung Preisschilder in einem Supermarkt vertauscht hatte.
  • Alfred und Else glauben an die biblische Schöpfungsgeschichte, wogegen Michael und Rita die Evolutionstheorie vertreten (was Alfred mit kommunistischen Revolutionen verwechselt). Das Wort, das Else in diesem Zusammenhang nicht einfällt (irgendwas mit „Blass“) lautet Blasphemie.
  • Das Hundefutter heißt Schnappi, wogegen es in der Schwarzweißversion noch originalgetreu Chappi hieß.
  • Alfred will das Hundefutter an Rübensahm übergeben. Dieser ist auch der erste Verdächtige im pikanten Fall.
  • Uganda, Ruanda und Burundi sind drei afrikanische Staaten, die Alfred zu „Uranda-Burundi“ verknüpft (zuvor bereits in Hausverkauf, Eine schwere Erkrankung und Tapetenwechsel). Wahrscheinlich abgeleitet von Ruanda-Urundi, das früher die Staatsgebiete von Ruanda und Burundi umfasste.
  • Wie schon in der Schwarzweißversion verwechselt Else Delinquent und Delikt.
  • Im Dezember 1973 sang Walter Scheel (FDP) im Fernsehen das Lied Hoch auf dem gelben Wagen, das auch auf Schallplatte großen Erfolg hatte. Damals war dieser noch Außenminister, mittlerweile Bundespräsident (die Schwarzweißversion lief vorher, im November 1973). Der Polizist denkt, Scheel wäre ein Teil von Tünnes und Schäl.
  • Alfred unterstellt dem Polizisten SS-Methoden. Er selber sei zwar körperlich für die SS geeignet, jedoch demokratisch gesinnt gewesen. Goebbels war tatsächlich nur etwa 1,65 Meter groß und hatte einen Klumpfuß.
  • Ohne dessen Namen zu nennen bezeichnet Alfred Helmut Schmidt wahrheitsgemäß als Orgelspieler.

Wissenswertes:

  • Die Folge galt seit 1974 als verschollen, bis eine Internetseite sie bei einer Recherche im Archiv des SWR aufspüren konnte. Bei der Neuauflage der DVD-Box im Jahre 2009 wurde sie zum ersten Mal veröffentlicht und im Dezember 2011 zum ersten Mal im WDR ausgestrahlt.
  • Rita macht sich über Alfreds Körpergröße lustig (17:20); der gleiche Witz wurde auch schon in der Schwarzweißfassung sowie in der Farbversion von Besuch aus der Ostzone wiederverwendet.
  • Die Handlung spielt ungefähr zwischen 19 und 20 Uhr (26:40).
  • Familie Tetzlaff hat immer eine Zimmertemperatur von 22 °C.